Pressemeldung
Versorgungssicherheit und Klimaschutz setzen Wettbewerbsfähigkeit voraus
Berlin, 18.06.2025 | en2x-Pressekonferenz zu Fortschrittsbericht und Lage der Branche
Die Kohlenwasserstoffwirtschaft in Deutschland befindet sich in einer schwierigen Lage. Produktionskapazitäten werden reduziert, Wertschöpfungsketten geraten unter Druck, Arbeitsplätze und Versorgungssicherheit sind perspektivisch gefährdet. „Gefragt sind jetzt politische Maßnahmen, welche unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken und zugleich die Bedingungen für den Hochlauf CO2-armer Produkte verbessern“, forderte Patrick Wendeler, Vorstandsvorsitzender en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie, heute in Berlin anlässlich der Vorstellung des aktuellen Fortschrittsberichts des Verbandes.
„Hohe Energiekosten in Deutschland und der europäische Emissionshandel belasten die Standorte zunehmend“, so Wendeler. Ohne wettbewerbsfähige Kohlenwasserstoffwirtschaft sei jedoch weder eine krisenresiliente und bezahlbare Energieversorgung noch eine erfolgreiche Energiewende möglich. Mit fast 80 Prozent haben Kohlenwasserstoffe heute, weit vor Strom, den größten Anteil an der Energieversorgung in Deutschland – vor allem in Form von Kraft- und Brennstoffen. Zudem erzeugt die Kohlenwasserstoffwirtschaft Grundstoffe für andere Branchen und ist Bestandteil strategisch wichtiger Wertschöpfungsketten.
Das machten im Verlauf der digitalen Veranstaltung auch Prof. Hubertus Bardt, Geschäftsführer beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V. (IW), sowie en2x-Hauptgeschäftsführer Prof. Christian Küchen deutlich. „Im Sinne der Klimaziele muss, trotz Elektrifizierung, ein erheblicher Anteil der heute eingesetzten Kohlenwasserstoffe Zug um Zug von fossil auf CO2-neutral umgestellt werden. Neben der Stromwende brauchen wir darum auch eine Molekülwende. Das setzt einen Transformationsprozess voraus, der enorme Herausforderungen mit sich bringt – zusätzlich zu denen, vor der die Branche bereits heute steht“, so Küchen. Wichtig sei es, die von der Bundesregierung angekündigte Reduzierung der Industriestromkosten rasch umzusetzen. Auf EU-Ebene müsse sich Deutschland u. a. dringend für eine Reform des europäischen Emissionshandels einsetzen. Patrick Wendeler wies auch darauf hin, dass die Branche beim Hochlauf von E-Ladesäulen sehr aktiv ist. Auch hier muss es aus Sicht von en2x für einen bedarfsgerechten Ausbau, nicht nur an Tankstellen, bessere Voraussetzungen geben, zum Beispiel durch weniger Bürokratie.
Wendeler betonte, für eine erfolgreiche Molekülwende seien zudem Rahmenbedingungen notwendig, die Zukunftsinvestitionen in Deutschland attraktiver machen und neue Geschäftsmodelle ermöglichen: „Unsere Branche ist mit dem Bundeswirtschaftsministerium dazu bereits in einen Dialog getreten, den wir fortsetzen möchten.“ Zu dem Dialog hat das Ministerium einen Ergebnisbericht erstellt. Mit dem heute veröffentlichen Fortschrittsbericht zur Transformation legt nun en2x eine Übersicht aktueller Entwicklungen und Positionen vor, angereichert mit aktuellen Zahlen, Daten und Fakten. Küchen: „Beide Dokumente sind eine sehr gute Grundlage für weitere Diskussionen und Maßnahmen.“
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