BMWK-Branchendialog zur Transformation der Mineralölwirtschaft
Eine bezahlbare und verlässliche Energie- und Rohstoffversorgung ist Grundvoraussetzung für Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit als starker Wirtschaftsstandort. Sie ist notwendig, um bestehende Wertschöpfungsketten zu sichern und gut bezahlte Arbeitsplätze, gerade in der Industrie, zu erhalten. Dabei kommt der heutigen Mineralölwirtschaft eine wichtige Rolle zu. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat dazu einen Dialog zur Transformation der Branche gestartet und im März 2025 das Ergebnispapier Branchendialog zur Transformation der Mineralölwirtschaft mit regenerativen Kohlenwasserstoffen für Verkehr und Industrie/ „Molekülwende“ vorgelegt.
Um die anzugehenden wirtschafts-, energie- und klimapolitischen Handlungsfelder der Molekülwende zu identifizieren und bestehende Herausforderungen zu bewältigen, sind das BMWK und Mitgliedsunternehmen aus dem Wirtschaftsverband Fuels und Energie – en2x im April 2024 in einen gemeinsamen Austausch getreten. Für die Erarbeitung des Berichts hat das BMWK rund 30 umfassende Gespräche geführt, auch mit Verbänden und der Gewerkschaft IGBCE.
Dieser Transformationsdialog und die Konkretisierung bzw. Umsetzung von vorgeschlagenen Maßnahmenpaketen sollte von der künftigen Bundesregierung dringend weitergeführt und ausgebaut werden.

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Das vollständige 25-seitige Ergebnispapier des BMWK finden Sie hier.
Die wichtigsten Aspekte dieses Ergebnispapiers hat en2x in einer vierseitigen Broschüre zusammengefasst und eingeordnet.
Mehr zu den Herausforderungen, die sich durch die Transformation ergeben, finden Sie in einem Beitrag des en2x-Vorstandsvorsitzenden Felix Faber aus der Zeitschrift THEMEN!magazin 1/2025.
Zielstellungen
Nur ein belastbarer Business Case bietet die notwendige Investitionssicherheit: Geschäftsideen müssen bankable werden d.h. Investoren brauchen langfristig verlässliche Planungsperspektiven als Kalkulationsbasis für die Wirtschaftlichkeit eines Projekts.
Verfügbarkeit und Einsatzmöglichkeiten der notwendigen Rohstoffe: Nötig sind umfassende Wasserstoff- und Kohlenstoffstoffstrategien, die alle Quellen und Pfade einschließlich Import und Infrastruktur praxisnah und verlässlich regeln.
Verlässliche Nachfrage nach CO2-neutralen Energieträgern und Rohstoffen in Märkten mit entsprechender Zahlungsbereitschaft: Regulatorische und fiskalische Instrumente müssen für die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltiger Produkte sorgen, trotz in der Regel höherer Herstellungskosten.
Möglichst kostengünstige Produktion bei Vermeidung nicht zwingend erforderlicher Auflagen und Bürokratie: Die Bezahlbarkeit alternativer Fuels und Rohstoffe ist Voraussetzung für deren Attraktivität und Akzeptanz.
Finanzierung innovativer, neuer Technologien flankiert von staatlichen Förder- und De-Risking-Instrumenten: Die technisch-ökonomischen Risiken bei Investitionen in fortschrittliche Produktionsverfahren und Infrastruktur („First-Mover-Disadvantage“) so abfedern, dass „Financial Investment Decisions“ für industrielle Projekte möglich sind.

Hintergrund
Die Energiewende in Deutschland ist bislang auf Strom fokussiert. Doch fast 80 Prozent des Energiebedarfs werden hierzulande durch Moleküle abgedeckt. Hinzu kommen wichtige chemische Grundstoffe. Auch diese Moleküle müssen CO2-neutral werden. Die Stromwende muss darum dringend durch eine Molekülwende ergänzt werden.
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