Pressemeldung
„Ohne Raffinerie keine Chemie“
Berlin, 04.11.2025 | en2x-Pressemitteilung zu einem möglichen bundesweiten Chemie-Gipfel
Der en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie begrüßt die Initiative der SPD-Bundestagsfraktion, nach Auto- und Stahl-Gipfel nun auch einen bundespolitischen Chemie-Gipfel durchzuführen, hält es jedoch für dringend erforderlich, Raffinerieunternehmen in den Dialog einzubeziehen.
„Raffinerien liefern einen erheblichen Teil der Vorprodukte in hocheffizient vernetzten Verbundstandorten mit der chemischen Industrie und sind somit ein unverzichtbarer Teil der Wertschöpfungskette, der dringend berücksichtigt werden muss“, sagt en2x-Hauptgeschäftsführer Prof. Christian Küchen.
Die Kohlenwasserstoffwirtschaft in Deutschland ist mit ihren Importstrukturen und heimischen Raffinerien nicht nur für eine resiliente Energieversorgung von elementarer Bedeutung. Hinzu kommt die stoffliche Nutzung: Aus Erdöl und Erdgas werden diverse Vorprodukte und Grundstoffe wie Naphtha, also Rohbenzin, gewonnen, auf die vor allem die chemische Industrie und mittelbar viele weitere Wirtschaftszweige angewiesen sind. „Es gilt: ohne Raffinerie keine Chemie“, so Küchen. „Die Kohlenwasserstoffwirtschaft muss darum auch ganzheitlich auf die Agenda der Regierungspolitik. Eine Branche, die für Verkehr, Industrie, Wärme und Landwirtschaft unverzichtbare Energieträger und Grundstoffe herstellt, bleibt langfristig und dauerhaft wichtig – genau wie die Chemie-, Stahl- und Zementindustrie.“
Wie diese Industrien leidet auch die Kohlenwasserstoffwirtschaft unter den derzeit schwierigen, im internationalen Vergleich nachteiligen Wettbewerbsbedingungen am Standort Deutschland. Diese sind geprägt durch hohe Strom- und Gaspreise, steigende CO2-Vermeidungskosten sowie strenge Umweltauflagen und einen hohen Bürokratieaufwand. Wertschöpfungsketten und Arbeitsplätze stehen zur Disposition. Zugleich steht die Branche vor der Herausforderung, die Klimaziele erreichen zu müssen. Die dafür notwendige Molekülwende setzt enorme Transformationsleistungen und hohe Investitionen voraus, sie ist jedoch für eine weiterhin sichere Energie- und Grundstoffversorgung unerlässlich. Denn trotz Elektrifizierung und Effizienzsteigerungen werden Kohlenwasserstoffe auch künftig in großen Mengen als Kraft- und Brennstoffe benötigt – langfristig dann CO2-neutral. Dazu kommt der große Bedarf an stofflich genutzten Produkten. „Die Zeit drängt. Die Wettbewerbsfähigkeit der Kohlenwasserstoffwirtschaft am Standort Deutschland muss gestärkt werden, um Abwanderung zu vermeiden. Ein Chemie-Gipfel unter Einbeziehung der Raffinerien, der kein Einzelereignis bleibt, sondern Teil eines dauerhaften Dialogs zwischen Politik und Wirtschaft ist, wäre da eine gute Chance“, so Küchen.
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