Pressemeldung
„Wir brauchen Importe für Wertschöpfung, Resilienz und Klimaschutz“
Berlin, 17.10.2025 | en2x-Pressemitteilung zur Green Fuels Import Conference
Die Energiewende gelingt nicht allein mit Strom. Auch zunehmend CO2-neutrale Moleküle, vor allem Kohlenwasserstoffe, werden dauerhaft gebraucht: als Energieträger für Verkehr und Wärme sowie als Grundstoffe für die Chemie- und Bauindustrie, wo sie hierzulande erforderlich sind, um Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu sichern. Beachtung finden gut speicherbare, flüssige Kraft- und Brennstoffe zunehmend in der Diskussion um Resilienz und Verteidigungsfähigkeit. Notwendige politische Lösungen für die derzeit leidende Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Kohlenwasserstoffindustrie, die Bedingungen für deren erfolgreiche Transformation sowie den Aufbau verlässlicher Lieferketten für Importe CO2-neutraler Moleküle zu Weltmarktpreisen waren darum zentrale Themen bei der 3. Green Fuels Import Conference vom en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie und dem Weltenergierat – Deutschland (WEC) in Berlin.
„Leider wird die Bedeutung von Kohlenwasserstoffen in der Politik noch nicht ausreichend anerkannt. Dabei ist die Branche für Volkswirtschaft und Resilienz ebenso wichtig wie die Stahl-, Chemie- und Zementindustrie“, betonte en2x-Hauptgeschäftsführer Prof. Christian Küchen. Fast 80 Prozent des deutschen Endenergiebedarfs werden von Molekülen abgedeckt. Ebenso liefern Raffinerien in eng verzahnten Verbundstandorten einen großen Teil der Vorprodukte für die chemische Industrie. Doch derzeit leidet die Branche unter hohen Kosten und zu viel Bürokratie. Hier müsse die Politik schnell für Verbesserungen sorgen, damit Wertschöpfungsketten, Arbeitsplätze und Versorgungssicherheit erhalten bleiben. „International attraktive Rahmenbedingungen sind auch Voraussetzung für die Molekülwende hin zu CO2-neutralen Produkten. Notwendig sind darum politische Maßnahmen, die langfristig erfolgreiche Geschäftsmodelle für Kohlenwasserstoffe als klimaschonende Energieträger und Grundstoffe ermöglichen – für die Produktion in Raffinerien hierzulande sowie für Importe, da auch künftige Lieferländer auf eine verlässliche Nachfrage für ihre Produkte angewiesen sind.“ Als Beispiel nannte Küchen eine entsprechende nationale Umsetzung der europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie, die aktuell im Gesetzgebungsverfahren zur Weiterentwicklung der Treibhausgas-Minderungsquote für Kraftstoffe auf der Tagesordnung steht.
„Deutschland führt 70 Prozent seiner Energie aus anderen Ländern ein“, unterstrich WEC-Geschäftsführer Dr. Carsten Rolle. Umso wichtiger seien mehr Kooperation und bilaterale Klima- und Energiepartnerschaften. Eine regelmäßige internationale WEC-Umfrage zur deutschen Energiepolitik zeige aber, dass die Strahlkraft der Energiewende im Ausland zuletzt nachgelassen hat. „Wir können noch immer ein Vorbild sein, sollten jedoch auch bereit sein, von anderen zu lernen“, so Rolle. Ein Beispiel dafür sei die Speicherung und Nutzung von CO2 (CCU/CCS) – thematisch ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen Green Fuels Import Conference. „Wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen will, wird CCU/CCS Teil der Lösung sein“, meint Rolle. „Deutschland hat lange gewartet. Umso dringlicher sind jetzt ein verlässlicher Rahmen und der Aufbau einer CO2-Infrastruktur.“
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