Pressemeldung
„Aktionsplan reFuels“: Wichtiger Impuls für die Bundespolitik
Berlin, 15.09.2025 | en2x-Pressemitteilung zum „Aktionsplan reFuels“
Landesverkehrsminister Winfried Hermann hat heute den vom baden-württembergischen Kabinett beschlossenen „Aktionsplan reFuels“ vorgestellt. Darin werden erneuerbare Kraftstoffe als unverzichtbar für die Defossilisierung des Verkehrssektors anerkannt – als in vielen Fällen notwendige und sinnvolle Ergänzung zu elektrischen Antriebstechnologien. „Das ist ein wichtiger politischer Impuls, der auch in der Bundespolitik gehört werden sollte“, kommentiert Prof. Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie.
Alternative Kohlenwasserstoffe, die Mineralöl ersetzen, sind ein entscheidender Bestandteil der Energiewende, doch ihre Bedeutung findet nur langsam die notwendige politische Anerkennung. „Mit Baden-Württemberg nimmt sich nun ein großes Bundesland und wichtiger Raffineriestandort der aktuellen Herausforderungen an“, so Küchen. Das sei begrüßenswert, nicht nur für die Kohlenwasserstoffwirtschaft in diesem Bundesland, sondern auch, um die damit verbundenen Themen bundespolitisch und auf europäischer Ebene auf die Tagesordnung zu setzen.
„Die Politik hat in den vergangenen Jahren vor allem auf den Ausbau der Stromerzeugung durch Wind und Sonne gesetzt. Dadurch, und durch eine verstärkte Elektrifizierung, wurden wichtige Beiträge zum Klimaschutz geleistet. Doch unseren heutigen Energiebedarf decken wir bundesweit nur zu rund 20 Prozent mit Strom ab. Nahezu der gesamte Rest sind feste, flüssige und gasförmige Energieträger, also Moleküle – und vor allem Kohlenwasserstoffe“, so Küchen. Neben der Stromwende sei daher auch eine Molekülwende wichtig, um Kohlenwasserstoffe zunehmend CO2-neutral herstellen zu können. Insbesondere für Bereiche wie die Luft- und Seeschifffahrt, doch auch für große Teile des Schwerlast- und landwirtschaftlichen Verkehrs sowie für Blaulichtfahrzeuge sind solche Moleküle als Energieträger langfristig erforderlich. Aufgrund ihrer guten Speicherbarkeit werden Kohlenwasserstoffe für eine resiliente Energieversorgung benötigt – auch als Grundstoff für die Chemie- und Bauindustrie sind sie unverzichtbar.
„Leider bleiben hierzulande wichtige Investitionen in die Standorte und die Zukunft der Kohlenwasserstoffwirtschaft derzeit aus, weil die Rahmenbedingungen, auch im internationalen Vergleich, nicht passen. Der Aktionsplan reFuels zeigt Instrumente auf, die speziell für den Hochlauf kapitalintensiver, innovativer Technologien zur Produktion alternativer Kraftstoffe notwendig sind.“ Lediglich mit einem Aspekt des Aktionsplans hadert Küchen: „Der Plan fokussiert auf den ersten Blick vor allem auf die Herausforderungen von strombasierten Power-to-Liquid-Kraftstoffen, kurz: PtL. Wir werden jedoch, gerade zeitnah, vor allem auch biobasierte Kraftstoffe benötigen. Hier gibt es fortschrittliche Verfahren, die vor ähnlichen Herausforderungen wie PtL stehen. Auch da müssen Lösungen gefunden werden, um die notwendigen Investitionen anzureizen.“
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