Pressemeldung

Klimaneutrale Luftfahrt: aireg und en2x kooperieren

Berlin, 30.08.2023 | Pressemeldung zum Markthochlauf erneuerbarer Flugtreibstoffe

Die Verbände aireg – Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany und en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie wollen künftig enger zusammenarbeiten und sich mit gemeinsamen Aktivitäten für einen schnellen Markthochlauf von Sustainable Aviation Fuels (SAF) in der Luftfahrt einsetzen. Dazu haben sie ein Kooperationsabkommen vereinbart.

Nach Ende der Corona-Zeit steigen die Menschen wieder vermehrt ins Flugzeug. Die Kerosinnachfrage in Deutschland hat im ersten Halbjahr 2023 dementsprechend um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugelegt. „Umso wichtiger ist es, den Luftverkehr möglichst rasch klimaschonender zu gestalten“, sagt en2x-Hauptgeschäftsführer Prof. Christian Küchen. „Dafür sind erneuerbare Treibstoffe aus nichtfossilen Rohstoffen zwingend erforderlich.“ Die Herausforderung bestehe darin, dass momentan noch nicht absehbar ist, woher die notwendigen SAF-Mengen kommen sollen. „Die Voraussetzungen für Produktion und Einsatz sind derzeit keineswegs optimal. Mit der jetzt beschlossenen Kooperation werden aireg und en2x nun gemeinsam daran arbeiten, diese Situation zu verbessern.“

SAF-Hochlauf: Quoten allein reichen nicht aus

„Es gibt bei der Regulierung nachhaltiger Flugkraftstoffe noch etliche Hindernisse. Das verzögert oder verhindert größere Investitionen in SAF und muss sich rasch ändern“, bekräftigt Melanie Form, Mitglied des Vorstandes und Geschäftsführerin von aireg. „Damit der Markthochlauf von SAF gelingen kann, muss sichergestellt werden, dass die Produktion die Beimischungsverpflichtungen erreicht und idealerweise sogar übertrifft. Dabei können praktische Verrechnungssysteme („Book & Claim“) zur einfachen, transparenten und glaubwürdigen Anrechnung der Nutzung von SAF beitragen. Zudem müssen Investitionsanreize für SAF geschaffen werden. Hierbei sind langfristige Förderprogramme notwendig, um die globale Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen. Beimischungsquoten sind leider kein Garant für Investitionen in die notwendigen Produktionsanlagen. Das liegt daran, dass die ersten SAF-Produktionsstätten voraussichtlich teurer sein werden als nachfolgende Anlagen.“ Christian Küchen: „Das ist der klassische Fall eines First-Mover Disadvantage. Wer als erstes investiert, könnte am Ende im Nachteil sein. Das hemmt Investitionen. Hinzu kommt, dass immer noch zahlreiche Detailfragen für die Produktion von SAF nicht sicher in deutsches Recht umgesetzt sind. Helfen würden vor allem verlässliche langfristige Abnahmeverpflichtungen für SAF. Dafür setzen wir uns zusammen mit aireg ein.“

Melanie Form, Mitglied des Vorstands aireg, und en2x-Hauptgeschäftsführer Prof. Christian Küchen.

Über aireg

aireg – Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany e.V. wurde 2011 als Verbund von Unternehmen und Organisationen aus Industrie, Forschung und Wissenschaft gegründet. Als gemeinnützige Initiative setzt sich aireg für die Verfügbarkeit und Verwendung von Erneuerbaren Energien in der Luftfahrt ein, um die ehrgeizigen CO₂-Minderungsziele der Luftverkehrswirtschaft zu erreichen.

Die Mitglieder kommen aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette regenerativer Energien für die Luftfahrt: Dies reicht von der Forschung an Universitäten und Großforschungseinrichtungen, Anlagenherstellern und Anlagenbetreibern, Bioraffinerien, der Mineralölwirtschaft, Antriebs- und Flugzeugherstellern, Regierungsorganisationen, Nichtregierungsorganisationen und Flughäfen bis zu Fluggesellschaften. Die industriellen Mitglieder decken international die Bandbreite vom Start-up bis zu Großkonzernen ab.

Über en2x

Der Klimaschutz ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Deshalb arbeiten wir im en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie e. V. gemeinsam mit unseren Mitgliedern auf das Erreichen der Pariser Klimaziele hin.

Zu den en2x-Mitgliedern zählen Unternehmen aus der derzeitigen Mineralölwirtschaft sowie Anbieter erneuerbarer Kraft- und Brennstoffe. Sie sichern einen Großteil der heutigen Energieversorgung Deutschlands für Mobilität und Wärme und liefern erhebliche Mengen an chemischen Grundprodukten. Für eine treibhausgasneutrale Zukunft ist jetzt ein umfassender Transformationsprozess notwendig. Mit einer Vielfalt an erneuerbaren Energien, alternativen Fuels und Rohstoffen, Technologien und Innovationen kann unsere Branche wesentliche Schlüsselbeiträge für diesen Wandel liefern.

Wir wollen im offenen Dialog mit anderen an der Energiewende Beteiligten diesen Prozess begleiten, vorantreiben und mitgestalten.

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