Transformation der Mineralölwirtschaft
en2x-Vorstandsvorsitzender Ziegler: Wir wollen zu Netto Null CO2
30.05.2022 | Die Mineralölwirtschaft spielt eine zentrale Rolle bei der Energieversorgung Deutschlands. Ihre Produkte sichern einen Großteil der Mobilität und der Wärmeversorgung ab. Zudem liefert die Branche diverse Vorprodukte und Grundstoffe vor allem für die chemische Industrie. Gleichzeitig engagieren sich zahlreiche Unternehmen der Branche bereits seit geraumer Zeit im Bereich der erneuerbaren Energien und erschließen für sich neue Geschäftsfelder wie die Erzeugung und den Vertrieb von Ökostrom und CO2-neutralem Wasserstoff oder den Aufbau von Wasserstofftankstationen sowie von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Diese neuen Aktivitäten sind Teil eines laufenden, umfassenden Transformationsprozesses der Mineralölwirtschaft in Deutschland. Dabei arbeitet sie auf das Erreichen von Netto Null CO2-Emissionen bis zum Jahr 2045 hin.
Mit Innovationen die Dekarbonisierung Deutschlands zügig voranbringen
Die Branche will mit ihren Technologien, ihrem Know-how und mit neuen Produkten dazu beitragen, die Klimaschutzziele zu erreichen. „Und das heißt ganz klar: Am Ende des Prozesses wird die Mineralölwirtschaft keine Mineralölwirtschaft mehr sein“, sagt Dr. Fabian Ziegler, Vorstandsvorsitzender des neugegründeten Wirtschaftsverbands Fuels und Energie e.V. (en2x) und Vorsitzender der Geschäftsführung der Shell Deutschland GmbH. Dieser Wandel gehe nicht von heute auf morgen, sondern sei ein laufender Prozess. Und es gebe auch nicht die eine Lösung. Ziegler: „Klimaschutz braucht Vielfalt. Es steht eine große Zahl an Optionen zur Verfügung.“ Mit politischer Unterstützung könne die Branche die Dekarbonisierung Deutschlands zügig voranbringen, „indem sie durch Produktion, Import und Verteilung hochwertiger, CO2-neutraler Energieträger die Versorgung sicherstellt – gerade auch in Einsatzfeldern, in denen es kaum Alternativen gibt“, so Ziegler. Durch die Vernetzung mit anderen Industrien könne man gemeinsam das Ziel der Klimaneutralität erreichen und zum Erhalt der industriellen Wertschöpfungsketten beitragen.
Neuer en2x-Verband als Vermittler der Branchentransformation
Im Zuge dieser Neuausrichtung hat sich die Branche auch organisatorisch neu aufgestellt und im Herbst vergangenen Jahres den Wirtschaftsverband Fuels und Energie e.V. (en2x) gegründet. Das Verbandskürzel en2x ist abgeleitet von energy to x – wobei das „x“ für die Vielzahl an Energieträgern, Herstellungs- und Einsatzmöglichkeiten steht, die für die Klimazielerreichung benötigt werden.
Der neue Verband mit Sitz in Berlin repräsentiert mit seinen aktuell 33 Mitgliedsunternehmen das breite Spektrum der Mineralölwirtschaft, vom international operierenden Energieunternehmen bis hin zum regional verankerten Mittelständler.
Mit seiner Fachexpertise vertritt en2x die Unternehmen insbesondere in Fragen der technischen und politischen Regulierung. Zugleich informiert der Verband die Öffentlichkeit über die Maßnahmen und Fortschritte der Branchentransformation und sucht den Dialog mit Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichen Gruppen über die besten Lösungen für wirksamen Klimaschutz und eine sichere Energieversorgung. Letztere zu gewährleisten, stellt als Folge des Ukraine-Krieges eine enorme Herausforderung für Deutschland dar. Die en2x-Mitgliedsunternehmen stellen sich gemeinsam mit dem Verband dieser Herausforderung. Sie arbeiten in Abstimmung mit Regierung und Behörden intensiv daran, die Versorgung mit Kraft- und Brennstoffen sowie weiteren Produkten sicherzustellen und den Ausstieg aus russischen Ölimporten ohne große Verwerfungen im Markt zu ermöglichen.