Masterplan Ladeinfrastruktur

MASTERPLAN LADEINFRASTRUKTUR II: ABBAU ALLER MARKTHEMMNISSE

Mit einer Million öffentlich zugänglicher Ladepunkte soll Deutschland zum globalen Leitmarkt für Elektromobilität werden. So lautet das Ziel, das im Koalitionsvertrag der Regierungsparteien festgelegt ist. Um das zu erreichen, muss eine flächendeckende, bedarfsgerechte und nutzerfreundliche Ladeinfrastruktur aufgebaut werden. Mit dem „Masterplan Ladeinfrastruktur“ entwickelt die Bundesregierung die entsprechende Gesamtstrategie. Sie orientiert sich an den Nutzerbedürfnissen und beinhaltet auch die Ladeinfrastruktur für schwere batterieelektrische Nutzfahrzeuge. Der Masterplan soll Aufbau und Betrieb von Ladepunkten beschleunigen und vereinfachen. Gleichzeitig soll Ladeinfrastruktur als Geschäftsmodell attraktiver werden und so die Investitionsbereitschaft der Privatwirtschaft erhöhen.

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat im Sommer 2022 den Entwurf eines „Masterplans Ladeinfrastruktur II“ erarbeitet, den das Bundeskabinett im Oktober 2022  verbabschiedet hat. Er ist als Fahrplan für den Ladeinfrastrukturausbau gedacht und wird nun mit allen relevanten Akteuren wie Ländern, Kommunen, Unternehmen und Verbänden, darunter auch en2x, erörtert und diskutiert.

Eine Vorgabe der aktuellen Version ist, dass bereits bis zum Ende dieses Jahres 25 Prozent der Tankstellen mindestens einen Schnellladepunkt mit mehr als 150 kW Leistung bereithalten sollen. Ende 2024 sollen es 50 Prozent, Ende 2026 sogar 75 Prozent sein. Diese Vorgabe kam für viele überraschend.

Die en2x-Mitgliedsunternehmen bauen bereits heute auf eigene Initiative die Ladeinfrastruktur umfangreich aus und beabsichtigen, den Ausbau in den nächsten Jahren noch schneller voranzutreiben. Dabei geht es nicht nur um das Laden an Tankstellen, sondern zum Beispiel auch auf Parkplätzen etwa von Einkaufszentren, bei Arbeitgebern und zuhause. Sie sind schon heute bedeutende Akteure bei der Bereitstellung von Ladeinfrastruktur. Als Betreiber von Tankstellen sind die Unternehmen der heutigen Mineralölwirtschaft an für den Straßenverkehr strategisch wichtigen Standorten präsent. Die Branche verfügt über jahrzehntelange Erfahrung darin, Kunden an geeigneten Standorten mit Energie und weiteren Services wie Gastronomie oder Autowäsche zu versorgen.

Deshalb ist es wichtig, dass Markthemmnisse beim Ausbau der Ladeinfrastruktur abgebaut werden, anstatt dass immer neue Zielvorgaben formuliert werden. Unser gemeinsames Ziel: Ein zügiger Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität in einem fairen, wettbewerbsorientierten Marktumfeld.

Unsere Vorschläge

Derzeit wird insbesondere der Ausbau der Schnell-Ladeinfrastruktur durch unzureichende Rahmenbedingungen ausgebremst. Beispielsweise führt die Vielzahl an Netzbetreibern mit unterschiedlichen Anforderungen zu Schwierigkeiten. Im Rahmen des „‚Masterplan Ladeinfrastruktur II“ setzen wir uns besonders für folgende Verbesserungen ein:

  • Generelle Beschleunigung von Genehmigungsprozessen.
  • Etablierung eines einheitlichen, transparenten Beantragungsprozesses für Netzanschlüsse mit verbindlichen Bearbeitungszeiten.
  • Soweit möglich, einheitliche technische und sonstige Anforderungen, bspw. an Transformatoren oder Verweilinfrastruktur.
  • Chancengleichheit für alle Marktteilnehmer ohne Markteingriffe.
  • Bereitstellung fertiger „Netzkarten“, damit verfügbare (Stromnetz-)Anschlussleistungen nicht individuell vor dem Bau von Ladesäulen angefragt werden müssen.
  • Vereinheitlichung, Entbürokratisierung und Verstetigung von Förderprogrammen.

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