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Nationale Umsetzung der RED III: Branche sieht Nachbesserungsbedarf

Berlin, 23.07.2025 | RED III

Der Referentenentwurf zur Fortschreibung der THG-Minderungsquote (nationale Umsetzung der RED III) ist da! Das Bundesumweltministerium setzt mit dem Entwurf auf die Fortschreibung der THG-Quote bis 2040.
Unsere Einschätzung: das vorgeschlagene Ambitionsniveau steigt bereits kurzfristig deutlich gegenüber den heutigen Vorgaben.

Doch ist der Entwurf geeignet, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken?

Damit Investitionen in die Transformation der deutschen Mineralölbranche und die Defossilisierung des Verkehrssektors auch tatsächlich im benötigten Umfang angereizt werden, müssen aus Sicht des en2x und seiner Mitglieder sechs zentrale Aspekte berücksichtigt werden:

1. Herstellung eines Level-Playing-Fields zum europäischen Ausland durch umfassende Ermöglichung von Co-Processing von biogenen Einsatzstoffen, Nutzung aller
RED III konformen Rohstoffoptionen und Einführung von Recycled Carbon Fuels
als zusätzliche Erfüllungsoption.

2. Die Luftfahrt muss aus dem Regelungsregime der THG-Minderungsverpflichtung ausgenommen werden, da diese bereits in der ReFuelEU Aviation einheitlich für alle europäischen Marktteilnehmer geregelt ist und so massive Wettbewerbsverzerrungen vermieden werden.

3. Es braucht eine flankierende Strategie zur Risikominderung (De-Risking) der Investitionen in RFNBOs, damit Investitionsentscheidungen in Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff und strombasierten Kraftstoffen sowie in innovative Herstellungsverfahren für fortschrittliche Biokraftstoffe ohne weitere Verzögerung erfolgen.

4. Verlässliche Übergangsregelung für das Phase-out der Doppelanrechnung fortschrittlicher Biokraftstoffe auf die THG-Minderungsquote festlegen sowie eine praxistaugliche, vollziehbare Ausgestaltung der Möglichkeit von Vor-Ort-Kontrollen sicherstellen.

5. Schnelle und rechtssichere Umsetzung der RED III Vorgaben in nationales Recht, sodass die neuen Regelungen bereits zum 01.01.2026 in Kraft treten können.

6. Anerkennung, dass die Transformation der Kohlenwasserstoffwirtschaft ein industriepolitisches Projekt ist, das zentral für die Resilienz des deutschen Energiesystems ist
und aufgrund dieser Bedeutung auch zentral durch die Bundesregierung koordiniert werden muss.

en2x hat gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen eine detaillierte Stellungnahme zur RED ausgearbeitet und beim federführenden Umweltministerium und den beteiligten Ministerien für Wirtschaft (BMWE), Verkehr (BMV) und Inneres (BMI) eingereicht. Für Rückfragen stehen unsere Expertinnen und Experten aus dem Regulierungsteam auch gerne jederzeit zur Verfügung.

 Hier geht es zur detaillierten Stellungnahme

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